Evolution und Schöpfung

Urknall

 

Es gibt verschiedene Erklärungsversuche, wie die Welt entstanden sein soll.

Das Urknallmodell (engl. Big Bang) ist die heutige Standardtheorie von der Entstehung der Welt. Sie wurde 1931 von dem belgischen Priester und Astrophysiker Abbd Georges Lemaitre aufgestellt, und besagt, dass das Universum vor 13,75 Milliarden Jahren aus dem Nichts erschaffen wurde und sich seither nahezu mit Lichtgeschwindigkeit ausdehnt.

Kann man sich den Urknall vorstellen?

Kurz gesagt: Nein!

Die Astrophysiker sagen nämlich, dass die gesamte Materie des Universums, also alle Sterne, Planeten, Kometen usw., unvorstellbar dicht in einem gasförmigen Gebilde, von der Grösse eines Tennisballs, zusammengepresst gewesen sei - unter unvorstellbar hohen Temperaturen.

Man kann den Urknall nur „mathematisch berechnen“. Was allerdings „vor“ dem Urknall gewesen ist, können Naturwissenschaftler nicht sagen.

 

Diese Urknall-Theorie passt sehr gut zur biblischen Lehre, dass die Welt einen Anfang hatte. Auch Einstein und die Kirche begrüssten die Theorie als Bestätigung für den Anfang der Welt.

Die im Urknall entstandenen Naturgesetze sind exakt so präzise abgestimmt, dass das Leben im Universum möglich ist. Würde z.B. die Schwerkraft nur ganz minimal vom aktuellen Wert abweichen, wäre Leben im Universum nicht möglich! 

Darin sehen manche Naturforscher einen Hinweis auf eine Entwicklung, die von einem intelligenten Urheber gelenkt ist. Sie bezeichnen diese Tatsache auch mit dem Fachbegriff „anthropisches Prinzip“ (griechisch: ánthrōpos = „Mensch“), also: das gesamte Universum scheint auf die Entstehung des Menschen ausgelegt zu sein.

 

Es gibt aber auch Forscher, die das Modell vom Urknall ablehnen, weil es ihnen zu sehr nach Schöpfung „schmeckt“, so etwa der Stephen Hawking (+ 14.03.2018), der nicht an Gott glaubte. Allerdings bilden diese Forscher mit ihrer Meinung die Minderheit.

 

Link 1: Stephen Hawking

 

Entwicklung des Kosmos und des Lebens

Vor 4,567 Milliarden Jahren entstanden unsere Sonne und die um die Sonne kreisenden Planeten, darunter unsere Erde.

Nachdem sich die heisse Erde abgekühlt hatte, bildeten sich die Ozeane. Jetzt war erstmals primitives Leben auf der Erde möglich.

Mikroorganismen traten ungefähr vor 3,8 Milliarden Jahren auf der Erde auf. Diese sorgten dafür, dass vor 2,5 Milliarden Jahren eine Sauerstoffatmosphäre entstand, die für höhere Lebensformen unverzichtbar war.

 

Nach den Fischen, Amphibien und Reptilien wurden nach dem Untergang der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren die Säugetiere die beherrschende Tierart auf der Erde. Vor ca. 2 Millionen Jahren traten die ersten Menschen auf. Nach dem Aussterben des Homo Erectus und des Neandertalers beherrscht der Homo Sapiens (das ist unsere Gattung) die Welt.

 

Das Leben: zufällig entstanden oder geschaffen?

Moderne Biologen glauben meist, die Evolutionslehre mache Gott überflüssig. Der Begründer der Evolutionslehre, Charles Darwin (1809-1882) schwankte zwischen „ich glaube“ und „ich weiss es nicht“ hin und her („meine Theologie ist ein einziges Kuddelmuddel"), er war aber nie Atheist (=jemand der nicht an Gott glaubt). In seinem Buch „Entstehung der Arten" (1859) lässt er am Ende die Auffassung erkennen, dass Gott die erste Zelle erschaffen hat und sich aus dieser alle übrigen Lebensformen entwickelt haben. Die Evolutionslehre Darwins ist also in folgender Kette zusammengefasst: Urzelle -> Fische -> Amphibien -> Reptilien -> (am Ende Affe -> Mensch).

 

Link 2: Evolutionsgeschichte

 

Alle Versuche, die Entstehung des Lebens zu verstehen, sind bislang gescheitert. Wissenschaftler müssen sich eingestehen, dass sie darüber keine Angaben machen können. Man kann lediglich an Zufall oder an einen Schöpfer „glauben“.

 

Wer aber an Zufall glaubt, hat folgendes Erklärungsproblem:

 

Die Zellen, aus denen sich alle Lebewesen zusammensetzen, sind keineswegs primitiv, sondern wahre Wunderwerke! 

 

 

Jede Körperzelle muss die von ihr benötigte Energie selbst erzeugen und ihre Abfallstoffe „entsorgen“ und gleicht deshalb einer automatisierten Fabrik, in der komplizierte Maschinen (die sog. Proteine) von einer ausgeklügelten Software, der DNA gesteuert werden.  

  


DNA und Proteine sind riesige Makromoleküle: ein durchschnittliches Protein besteht aus einer Kette von ca. 400 kleineren Molekülen, den sog. Aminosäuren, von denen ca. 20 Sorten in Lebewesen existieren. Es werden für die Lebensprozesse eines Bakteriums min. etwa 2000 Proteine benötigt. Der Mathematiker und Kosmologe Fred Hoyle (1915-2001) berechnete die Wahrscheinlichkeit, dass sich allein die benötigten 2000 Proteine zufällig in einer Ursuppe bilden, die alle Aminosäuren enthält mit 1:10-40.000,.

 

Das ist eine „1“ mit 40.000 Nullen.

Und selbst dann, wenn man die Proteine hat, fehlt noch die viel kompliziertere DNA und eine Zellmembran, die alles zusammenhält.

 

Hoyle gab folgenden Vergleich für die Unwahrscheinlichkeit der zufälligen Entstehung der Proteine: Es sei, wie wenn ein Tornado über einen Schrottplatz fegt und aus den dort liegenden Teilen zufällig eine flugtüchtige Boeing 747 zusammensetzt.

 

Link 5: Boeing 747

 

 

Auch die weitere Evolution (von der Urzelle zum Menschen) ist problematisch.

Beispiel:

Soll sich aus einem Zellhaufen eine Maus entwickeln, dann muss die Maus funktionsfähige Organe besitzen (Gehirn, Magen, Leber, Augen, Darm, Ohren…).

Woher wollen die einzelnen Zellen des Zellhaufens aber wissen, was sie jetzt werden sollen? (Glaskörper im Auge Leberzelle, Gehirnzelle, Magenzelle, Darmzelle?)

 

Dies alles sind vollkommen ungeklärte und unlösbare Fragen.

 

Plausibel ist daher nur eine Mikroevolution (Minievolution = Entwicklung und Spezialisierung innerhalb derselben Art, die dadurch stabilisiert wird), während eine zufällige Makroevolution (Grossevolution = Entstehung neuer Arten) mathematisch unmöglich ist.

 

Die heutige Theologie sagt: Gott schafft durch Evolution.

 

 

Gab es den „ersten“ Menschen?

Wenn Gott durch Evolution schafft, stellt sich die Frage, wann der erste Mensch gelebt haben soll. Vor dem Hintergrund dieses Wissens kann man sicherlich nicht sagen, dass es irgendwann einmal einen „ersten Menschen“ gegeben hat, sondern eher eine Menschengruppe oder -sippe, die zu besonderen Denkleistungen fähig war. Einer der weltweit grössten Experten auf dem Gebiet der Evolutionsforschung, nämlich Michael Tomasello, Leiter des Max-Planck-Instituts für menschliche Evolution in Leipzig, spricht von einem biologischen Rätsel, das bis heute nicht gelöst ist.

 

Link 6: Michael Tomasello

 

Er sagt, man hat festgestellt, dass der Mensch vor ca. 200.000 Jahren sein Gehirn ausbildete und somit seine enorme Denkleistung erhielt. Er spricht deswegen von einem „biologischen Rätsel“, weil die dem Menschen am nächsten Verwandten, die so genannten Bonobos (Erbgut-Übereinstimmung 98,4%), in derselben Zeit überhaupt keine entsprechende Entwicklung des Gehirns erfahren haben.

 

Link 7: Bonobos

 

Aus biologischer Sicht reicht aber die Zeitspanne von der Abspaltung des Entwicklungs-Astes zwischen Bonobos und Menschen nicht aus, um ein derart gewaltiges und leistungsfähiges Organ wie das menschliche Gehirn hervorbringen zu können. Deswegen spricht er von einem biologischen Rätsel.

 

Zwar können die Theologen sagen, dass hier Gott seine „Hand im Spiel“ hatte, aber es bleibt letztlich ein Geheimnis.

 

Das Gehirn des Menschen und die damit verbundene Denk- und Reflexionsleistung unterscheidet den Menschen von allen anderen Tieren.

Wenn Gott die alles umfassende Vernunft ist, dann besteht zwischen Gott und dem Menschen einzig und allein darin eine gewisse Ähnlichkeit.

Man kann sagen, dass im Gebrauch der Vernunft, die dem heutigen Menschen durch sein grosses Gehirn gegeben ist, eine Ebenbildlichkeit zu Gott besteht.

So macht die Aussage von der Ebenbildlichkeit des Menschen, von der im ersten Schöpfungsbericht die Rede ist, Sinn: „Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn.“ (Genesis 1,27).

 

Das bedeutet also nicht, dass der Mensch so ähnlich wie Gott aussieht, sondern dass der Mensch Gott darin ähnlich ist, dass er vernünftig denken kann, dass er einen Geist besitzt. Gott ist ja nicht irgendwie ein alter, weiser Mann mit langem Bart, der irgendwo in den Wolken sitzt. Sondern Gott ist ein allwissendes und alles durchdringendes Geist-Wesen.

 

Der Mensch hat also vor ungefähr 200.000 Jahren sein Gehirn erhalten. Dieses hat sich im Laufe von tausenden von Jahren immer weiter verbessert.

Wenn nun Menschen nachdenken, sprechen und abstrahieren können, dann machen sie sich auch darüber Gedanken, woher sie kommen.

Und genau dies haben die Menschen schon vor vielen tausend Jahren getan und damit begonnen, ihre Gedanken aufzuschreiben. Zeugnisse davon finden wir in verschiedenen Kulturen des Orients, unter anderem im Alten Testament. Dort wird beschrieben, wie sich die Menschen die Entstehung der Welt damals gedacht haben.

Natürlich hatten die Menschen damals nicht die Erkenntnisse über die Entstehung des Universums, über die wir heute verfügen. Aber sie konnten damals schon erahnen, dass es ein höheres Wesen geben muss, das alles ins Dasein gerufen hat.

 

Und logischerweise müssen wir ja auch davon ausgehen, dass Gott, der den Menschen dazu befähigt hat, zu denken und zu kommunizieren, irgendwann einmal mit diesem Menschen Kontakt aufnehmen will. Alles andere wäre irgendwie unlogisch.

 

Und genau dies hat dieser Gott auch getan, nämlich in seinem Sohn Jesus Christus, der Mensch geworden ist, der geboren wurde von der Jungfrau Maria.

 

Dieses grosse Ereignis feiern wir an Weihnachten.