Kurz zusammengefasst:
Die Menschheit rätselt seit tausenden von Jahren, wie Gott ist und wie man sich ihn denken kann. Doch der Mensch kann diese Rätsel nicht lösen.
Gott ist, so scheint es, der unauffindbare Unbekannte.
Der Mensch ist in seiner Existenz quasi wie in einer Kugel eingesperrt und hat keine
Ahnung, was sich ausserhalb davon befindet.
Es muss also jemand von aussen hereinkommen und ihm seine Fragen beantworten. Gibt es auf der Erde so einen Menschen?
Wir sind Fremdlinge auf der Erde.
Das Leben ist uns in die Hände gegeben, ohne dass wir wissen, woher und wozu.
Wir befinden uns im Weltraum in einer Art Gefängnis. Unser Leben gleicht einer Schablone.
Eine Generation vermittelt der anderen ihre Art zu leben, doch niemand weiss, was richtig ist. Alle sind wir nur Menschen.
Doch in uns gibt es eine starke Sehnsucht nach dem Sinn des Lebens, und den Ruf nach einem Erlöser.
Kann uns jemand alle Fragen beantworten? Gibt es jemand der nicht teilhat an unserer menschlichen Begrenztheit, der von aussen zu uns kommt – in diese Weltkugel – und uns Antwort gibt?
Es gibt nur eine einzige solche Person in der Menschheitsgeschichte – Jesus aus Nazareth. Wer war er?
Jesus ist der Name eines Juden, mit dessen Geburt unsere Zeitrechnung beginnt.
Mit ihm begann eine neue Ära in der Geschichte der Menschheit.
Er ist der Mittelpunkt dieser Geschichte, die durch ihn in zwei Epochen geteilt ist. Schon diese Tatsache allein weist auf das Aussergewöhnliche seiner Person hin.
Was bedeutet der Name „Jesus“?
Der Name Jesus bedeutet „Gott rettet“, und Christus heisst Gesalbter.
Vom Erlöser erwarteten die Juden die Befreiung ihres Volkes und der ganzen Welt aus Sklaverei, Ungerechtigkeit und Schuld. Er musste gleichzeitig König, Prophet und Priester sein. Als
Jesus ist historisch greifbar.
Ihn bezeugen nicht nur die Kirche und die Evangelien, sondern auch jüdische, griechische und römische Schriftsteller und Historiker. So schreibt der römische Geschichtsschreiber Tacitus in seinen „Annalen“, die etwa 50 Jahre nach Jesus niedergeschrieben wurden, über die Christen: „ihr Name stammt von Christus, der zurzeit des Tiberius unter dem Prokurator Pontius Pilatus hingerichtet wurde.“
Aus dieser Zeit stammt auch die „Geschichte der Juden“ des jüdischen Historikers Josephus Flavius.
Er schreibt: „zurzeit des Pilatus lebte ebenfalls Jesus, ein weiser Mensch, sofern man ihn als Menschen bezeichnen kann, denn er hat als Führer des Volkes Wundertaten vollbracht, die in echter Freude aufgenommen wurden. Er war Christus“.
Jesus ist aber nicht nur Mensch, sondern auch der Sohn Gottes.
Jesus ist keine zufällige Erscheinung.
Sein Kommen wurde im Voraus angekündigt.
Römische, griechische und auch fernöstliche Schreiber kündigten ihn an. Vergil zum Beispiel spricht von einer Frau, die einem Kind zulächelt. Dieses werde der König des eisernen Zeitalters sein.
Cicero kommentiert die Prophezeiungen der Sibylle. Er schreibt, die Schuld werde nicht von der Welt genommen, ehe ein König kommt, den alle anerkennen müssen.
Tacitus schreibt, dass alle Völker der Welt von der Vorrangstellung der östlichen Region überzeugt waren und dass aus dem jüdischen Volk der Lehrer und Gesetzgeber der Welt hervorkommen würde.
Sueton schreibt, es gebe seit alters her die Überzeugung, dass gemäss eindeutiger Prophezeiungen den Juden eine Vormachtstellung zukomme.
Aischylos schreibt in seinem Drama „der gefesselte Prometheus‘, dass
der Fluch von der Welt nicht früher genommen werde, als Gott selbst komme, auf dessen Haupt die Krone des Leidens gedrückt würde, denn er würde unsere Sünden auf sich nehmen.
Sokrates und Platon sprachen von einem Weisen, der bald kommen sollte. In den Annalen des chinesischen Kaiserhauses wird vermerkt, dass sich ein ungewöhnliches Licht gezeigt habe. Die Weisen hätten auf Anordnung des Kaisers Bücher zum Vorschein gebracht, in denen erklärt war, dass das besagte Wunder einen grossen Heiligen im Westen ankündige, dessen Religion auch in ihrem Land übernommen werden müsse.
In Erzählungen, Mythen, Romanen und Dramen lebt die Hoffnung der Menschen, ein hochgestellter junger Mann werde trotz einer scheinbaren Niederlage den endgültigen Sieg erringen. Diese Hoffnung ist unzerstörbar. Sie muss eine reale Wurzel haben.
Besonders konkret sprechen die alttestamentarischen Schriften über die Ankunft des Messias. Jesus erfüllte über 300 alttestamentliche Prophezeiungen. Es wurden Dinge über sein Leben vorhergesagt wie der Ort seiner Geburt, wie er sterben und wo er begraben werden würde.
So zum Beispiel die Psalmen 22 und 69.
Auch der Prophet Jesaja (740 – 701 vor Christus) schreibt von einer Jungfrau, die den Immanuel (d.h.: „Gott mit uns“) gebären werde:
Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau hat empfangen, sie gebiert einen Sohn und wird ihm den Namen Immanuel geben. (Vergl. Jes 7,14).
Er spricht auch im Detail über das Leiden und den Tod Jesu (vgl. Jes 53). Der Prophet Jeremias kündet die Zeit der messianischen Ankunft an (Vergl. Jer 23,5).
Der Prophet Daniel präzisiert noch genauer die Zeit und den Ort der Erscheinung des Messias:
„Nun begreif und versteh: Von der Verkündigung des Wortes über die Rückführung des Volkes und den Wiederaufbau Jerusalems bis zur Ankunft eines Gesalbten, eines Fürsten, sind es sieben Wochen; und zweiundsechzig Wochen lang baut man die Stadt wieder auf mit ihren Plätzen und Gräben, obwohl es eine bedrängte Zeit sein wird. Nach den zweiundsechzig Wochen wird ein Gesalbter umgebracht, aber ohne Richterspruch.“ (Vergl. Dan 9,25-26a).
Auch Sacharja kündigt den Messias an (Vergl. Sach 9,9-10).
Ebenso Maleachi (Mal 3,1-5) und andere Propheten.
Jesus beruft sich auf diese Prophezeiungen, ebenso die Schreiber der Evangelien.
Jedes Detail der Prophezeiung erfüllte sich im Leben Jesu. Ist das ein Zufall?
Johannes der Täufer stellt dem Volk Jesus als Messias vor.
Jesus sagt von sich selbstbewusst und nüchtern, der erwartete Messias, der Menschensohn und der Sohn Gottes zu sein.
Mit Leichtigkeit tut er Wunder um Wunder. Er aber bleibt nüchtern und weise, und man kann seine Vernunft, seine Heiligkeit und Erhabenheit deutlich an ihm erkennen.
Er selbst ist Heil, und er heilt auch die anderen. Auch seine Wunder sind einzigartig.
Als Beweis für die Wahrheit seiner Worte gibt er sein Leben hin und er steht von den Toten auf. Er wird nicht nur lebendig wie Lazarus, sondern überwindet den Tod und verleiht dem Leib und der Seele Unsterblichkeit.
Weder die Begründer diverser Religionen und Ideologien noch Wissenschaftler und Philosophen, noch andere grosse Persönlichkeiten dieser Welt konnten solches behaupten oder tun wie er.
Niemand wagte es, von sich zu behaupten, er sei der Sohn Gottes, ausser eben Jesus Christus.
Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht:
Er war Gott gleich, / hielt aber nicht daran fest, Gott gleich zu sein, sondern er entäußerte sich / und wurde wie ein Sklave / und den Menschen gleich. / Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich / und war gehorsam bis zum Tod, / bis zum Tod am Kreuz.
Darum hat ihn Gott über alle erhöht / und ihm den Namen verliehen, / der größer ist als alle Namen, damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihr Knie beugen / vor dem Namen Jesu und jeder Mund bekennt: / Jesus Christus ist der Herr / zur Ehre Gottes, des Vaters.
Das Wesen der Liebe Jesu war also Gehorsam, ein vollkommenes Hinhören auf das, was Gott will. Einen Gehorsam bis in den Tod hinein. Jesus kann nichts tun, was er nicht den Vater tun sieht:
Jesus aber sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, wenn er den Vater etwas tun sieht. Was nämlich der Vater tut, das tut in gleicher Weise der Sohn.
Johannes 5,19
Und so lesen wir im Hebräerbrief:
Darum spricht er bei seinem Eintritt in die Welt: Schlacht- und Speiseopfer hast du nicht gefordert, / doch einen Leib hast du mir bereitet… Siehe, ich komme, um deinen Willen zu tun.
Manchmal sagen die Leute: "Das Neue Testament ist ja schon so alt. Woher wissen wir, dass es nicht im Laufe der Jahre verändert wurde?"
F.F. Bruce zeigt in seinem Buch «Sind die neutestamentlichen Dokumente zuverlässig?» folgende Tabelle mit den wesentlichen Fakten:
Wir wissen sehr genau, was die Verfasser des Neuen Testaments niedergeschrieben haben – und zwar wegen der wissenschaftlichen Methode der Textkritik.
Als Grundsatz gilt dabei:
Je mehr Handschriften uns vorliegen, desto weniger Zweifel gibt es am Original.
F.F. Bruce zeigt in seinem Buch auf, wie umfangreich und damit zuverlässig die neutestamentliche Textüberlieferung im Vergleich zu anderen antiken Dokumenten ist.
Man kann dies beliebig weiterführen.
Einer der bedeutendsten Textkritiker aller Zeiten, F.J.A. Hort schrieb einmal:
«Was die Vielfalt und Umfang der Belege anbelangt, steht der Text des Neuen Testaments absolut unangefochten und einzigartig da, weit vor allen anderen antiken Prosaschriften.»
Mit dem Entstehen der modernen Astronomie, die von gläubigen Christen entwickelt wurde, ist auch die Frage nach dem Stern von Bethlehem neu gestellt worden.
Johannes Kepler hat eine Lösung vorgelegt, die im Wesentlichen auch von heutigen Astronomen wieder vorgetragen wird.
Er berechnete, dass im Jahr 7 auf 6 v. Chr., das heute für das wahrscheinliche Geburtsjahr Jesu gehalten wird, eine Verbindung der Planeten Jupiter und Saturn stattgefunden hat.
Der Planet Jupiter stand damals für den babylonischen Hauptgott Marduk, der höchsten babylonischen Gottheit.
Saturn galt als kosmischer Repräsentant des Volkes der Juden. Aus der Planetenbegegnung schlossen die babylonischen Sterndeuter auf ein universalbedeutsames Ereignis, auf die Geburt eines heilbringenden Herrschers im Land der Juden.
Absolut gesichert ist die Tatsache, dass die Planeten Jupiter und Saturn im Zeichen der Fische 7-6 v. Chr. übergross zu sehen waren.
Sie konnte Astronomen des babylonisch-persischen Kulturraums auf jeden Fall auf das Judenland, auf einen „König der Juden“ verweisen.
Dass unsere heutige Zeitrechnung quasi um 6-7 Jahre verschoben ist, hat keine Bedeutung, weil unsere Zeitrechnung erst viel später von dem Mönch Dionysius (gestorben 540 n. Chr.) eingeteilt wurde und willkürlich ist. Auch die in den Evangelien beschriebene Volkszählung des Kaiser Augustus stimmt mit diesem Datum überein.
Der Mönch Dionysius hat sich „verrechnet“. Nicht im Jahr NULL wurde Jesus geboren, sondern im Jahr 7-6 v.Chr.
Die Volkszählung startete mit einem ersten Durchlauf bereits im Jahr 9 vor Christus, als Quirinius Statthalter war. Der zweite Durchlauf, als es um die „Betreibungen“ ging, startete ab dem Jahr 6 v. Chr.
Damals ging alles viel langsamer, da es keine technischen Kommunikationsmittel und keine schnellen Reisemöglichkeiten gab.
König Herodes starb 4 v. Chr. Er lebte noch, als Jesus in Bethlehem geboren wurde.
Es geschah aber in jenen Tagen, dass Kaiser Augustus den Befehl erliess, den ganzen Erdkreis in Steuerlisten einzutragen.
Diese Aufzeichnung war die erste; damals war Quirinius Statthalter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen.
So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heisst; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete.
15.12.2022 / Stephan Schonhardt, Pfr.
Seit Februar 2021 bin ich Pfarrer in der Pfarrei Hergiswil am See, Nidwalden (NW).
Stephan Schonhardt, Dorfplatz 15, CH-6052 Hergiswil am See
Sekretariat: +41 (0) 41 632 42 22
Direkt: +41 (0) 41 632 42 25
Deutschland: Stephan Schonhardt, Postfach 1101, D-79803 Dogern
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