Warum gibt es Leid?

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Zusammenfassung:

 

 

  • Je grösser die Gottvergessenheit, desto stärker die Frage nach dem "Warum"!

  • Es gibt das moralische Übel und das physikalische Übel.

  • Die Schöpfung ist in Freiheit entlassen - wir sind keine Marionetten Gottes.

  • Es gibt zwei Schöpfungsursachen: GOTT und die Einflussfaktoren im Zeitablauf.

  • Am Ende wird alles Gut werden: "Siehe ich mache alles neu".

Gottvergessenheit


Je mehr der Mensch in die Gottvergessenheit abrutscht, desto häufiger hört man von ihm die Frage nach dem ´Warum?´

 

So hat es Pater Buob in seinem Vorwort zum Buch „Gott, wo warst Du?“ festgestellt.

 

 

Und im Grunde trifft diese Aussage den Kern:

Je weiter Gott weg ist, je geringer die Beziehung zu ihm, desto mehr fallen die Menschen in die Sinnlosigkeit. So bleibt oft nur der Tod oder die Resignation.


Zwei Arten von Übeln


In seinen Ausführungen zur Theodizee-Frage (griech.: «Anklage Gottes») ging der deutsche Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz der Frage nach, wie ein guter Gott mit dem Leid in der Welt zu vereinbaren sei.

 

Leibnitz ordnet die bis heute in der Philosophie gebräuchliche Unterscheidung zweier Übel, die bereits auf den Bischof Augustinus von Hippo zurückgehen:

 

  • Malum morale (moralisches Übel)
    Das moralische Übel hat seine Ursache in der menschlichen Freiheitsentscheidung. Also in der Freiheit des Menschen, sich für Gut oder Böse zu entscheiden, Ausbeutung der Schöpfung.
  • Malum physicum (physikalisches Übel)
    Das physikalische Übel ist nicht die Folge einer menschlichen Freiheitsentscheidung. Gemeint sind Naturkatastrophen, Krankheiten, Missbildungen usw.

Allerdings kann es zwischen beiden Übeln auch Überschneidungen geben: denken wir an eine werdende Mutter, die durch fortgesetzten Nikotin-, Drogen- oder Alkoholkonsum Missbildungen beim Fötus in Kauf nimmt und letztlich auch verursacht.

Oder:

Infolge der von Geldgier getriebenen Ausbeutung der Erde durch unseren Konsum stossen wir vermehrt CO2 aus, was wiederum zu Klimaveränderungen und extremen Wettersituationen führen kann.

 

(Anm.: auf das malum metaphysicum gehe ich hier nicht ein.)


Anklage Gottes (griech.: Theodizee)


Nicht nur Menschen leiden, auch Tiere – in gewissem Sinne leidet die gesamte Schöpfung:

 

Denn wir wissen, dass die gesamte Schöpfung bis zum heutigen Tag seufzt und in Geburtswehen liegt.

Röm 8,22

 

Dennoch glauben die Christen, dass sich das Leben lohnt, dass sich jedes Leben lohnt, das Gott schenkt.

 

 

Doch sie müssen sich hämische Fragen gefallen lassen:

 

„Wo war euer Gott, als dies oder jenes passiert ist?“

 

Was tun sie dann?

 

Am besten leiten sie diese Frage an Gott weiter, manchmal unter Tränen, manchmal mit einem leicht rebellischen Unterton, wie es Romano Guardini getan hat:

 

„Warum, Gott, brauchst du zum Heil die fürchterlichen Umwege, das Leid der Unschuldigen, die Schuld?“

 

Guradini meinte, er werde sich im Letzten Gericht nicht nur fragen lassen, sondern auch selbst Fragen stellen.

 

Schon in der Bibel führen Menschen einen vorwurfsvollen Dialog mit Gott und klagen ihn regelrecht an:

 

„HERR, warum bleibst du so fern, verbirgst dich in Zeiten der Not?“

 

Psalm 10,1

 

Oder da ist Ijob, dem alles genommen wird und der mit Gott einen Dialog führt:

 

„Ich schreie zu dir und du antwortest mir nicht; ich stehe da, doch du achtest nicht auf mich. Du wandelst dich zum grausamen Feind gegen mich, mit deiner starken Hand befehdest du mich.“

Ijob 30,20-21

 

Was antwortet Gott?

 

Wer ist mir je entgegengetreten, dass ich ihm etwas zurückgeben müsste? Alles unter dem Himmel ist mein.

 

Ijob 41,3

 

Die Erkenntnis Ijobs:

 

Da antwortete Ijob dem HERRN und sprach: Ich habe erkannt, dass du alles vermagst. Kein Vorhaben ist dir verwehrt. Wer ist es, der ohne Einsicht den Rat verdunkelt? - Fürwahr, ich habe geredet, ohne zu verstehen, über Dinge, die zu wunderbar für mich und unbegreiflich sind.

 

Hör doch, ich will nun reden, ich will dich fragen, du belehre mich! Vom Hörensagen nur hatte ich von dir gehört, jetzt aber hat mein Auge dich geschaut. Darum widerrufe ich. Ich bereue in Staub und Asche.

 

Ijob 42,3-6 


Gott entliess die Schöpfung in Freiheit


Gott ist von der Schöpfung radikal verschieden. Er selbst ist nicht Bestandteil der Schöpfung (mit Ausnahme seinerzeit von Jesus Christus, der Mensch geworden ist), sondern er durchdringt sie mit seinem Geist.

 

In der Philosophie ist der Gedanke unumstritten, dass im göttlichen Schöpfungsakt die Freiheit eine entscheidende Bedeutung einnimmt.

 

Gott hat die Schöpfung in Freiheit entlassen und sich insoweit selbst in seiner Macht begrenzt.

 

Denn nur in Freiheit ist Liebe möglich.

 

Freiheit ist die von Gott geschenkte Kraft, ganz aus sich selbst handeln zu können; wer frei ist, handelt nicht mehr fremdbestimmt.

Gott hat uns als freie Menschen erschaffen und will unsere Freiheit, damit wir uns aus ganzem Herzen für das Gute, ja für das höchste „Gut“ – also für Gott – entscheiden können. Je mehr wir das Gute tun, desto freier werden wir.

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Freiheit ist der grösste Ausdruck der Liebe


Beispiel:

Ich weiss nicht, ob du in einer Beziehung lebst oder ob du verliebt bist. Aber stell dir einmal vor, du würdest deiner Partnerin/deinem Partner jeden Schritt vorschreiben.

Dein Partner (ich verwende zur Vereinfachung jetzt nur noch das Wort „Partner“) dürfte ohne dein Wissen nirgendwohin gehen.

Oder du würdest deinen Partner ständig anrufen und nachfragen, was er gerade tut und wo er sich befindet.

 

Glaube mir, über kurz oder lang wird diese Beziehung zerstört sein. Der Mensch braucht Freiheit.

 

Je grösser dein Vertrauen in deinen Partner ist, desto mehr kannst du ihm Freiheit geben.

Du musst nicht zu jeder Minute wissen, wo sich dein Partner gerade befindet und was er gerade tut. Du vertraust ihm.

Alles andere wäre Misstrauen und eine Beschneidung der Freiheit.

 

 Deswegen kann man sagen, dass zur Liebe gegenüber einem Menschen ein grosses Mass an Freiheit und Vertrauen gehört. Und deshalb musste Gott die Schöpfung in Freiheit entlassen.


Wir wären Marionetten, hätten wir die Freiheit nicht!


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Was wäre, wenn wir von dem Denkmodell ausgehen würden, das besagt, dass jeder Schritt und Tritt, den wir Menschen tun, von Gott vorherbestimmt wäre?

 

Wenn man davon ausginge, dass alles vorherbestimmt ist, dann wären wir nichts anderes als „Marionetten“ Gottes. So wie die Marionetten eines Puppenspiels, würde Gott jeden Schritt und Tritt von uns lenken.

 

Es gibt viele Menschen, die genau so denken und glauben, dass alles vorherbestimmt sei.

 

 

Wo aber bliebe dann unsere Freiheit?

Wie könnte ich dann entscheiden, ob ich in meinem Leben diesen oder jenen Weg einschlagen will?

Ob ich einem Menschen in Not helfe oder nicht helfe?

 

Ich wäre, um bei dem Puppenspiel zu bleiben, tatsächlich nur eine Marionette im Wortsinne.

Ich könnte nicht selber entscheiden, was ich tun will oder unterlassen möchte.

 

 

Ich wäre kein freier Mensch mit einem freien Willen.

 

 

Ich würde dann auch keine Verantwortung für mein Tun und Unterlassen übernehmen müssen. Dies würde auch ganz entscheidend der Aussage Jesu Christi widersprechen, der nämlich gesagt hat, dass Gott immer noch am Werk sei und dass wir als Mitschöpfer an der Schöpfung einen Auftrag haben, d.h. wir sind beauftragt, aktiv daran mitzuwirken, wie die Welt aussehen soll.

(vgl. Johannes 5,17)

 


Aus Liebe ins Dasein gerufen


Zu seiner Schöpfung gehören ja auch wir Menschen.

 

Die Wissenschaftler sagen, dass es Hinweise gibt, dass die ganze Schöpfung nur darauf ausgelegt ist, den Menschen hervorzubringen.

 

Diese Gesetzmässigkeiten in der Biologie und Physik bezeichnet man deswegen auch als sogenanntes „anthropisches Prinzip“. Dies ist griechisch und bedeutet nichts anderes als „menschliches Prinzip“.

 

Dieses Prinzip umschreibt die Tatsache, dass das Universum ganz genau die Eigenschaften aufweist, die notwendig sind, um Wesen hervorbringen zu können, die bewusstseinsfähig sind.

 

Wäre beispielsweise der Grad der Kernkraft, welche den Zusammenhalt eines Atomkerns garantiert, nur minimal verschieden, würde die Sache mit den Menschen und Tieren schon nicht mehr funktionieren. Es hätte beispielsweise auch kein Wasser entstehen können.

 

 

Gott hat also in unbeschreiblicher Liebe die Schöpfung ins Dasein gerufen.

 

Man kann sagen, mit dem Urknall wurde die gesamte Entwicklung des Universums und der Erde mit ihren Lebewesen in Gang gesetzt.

 

Gott hat lediglich ein paar Parameter mit auf den Weg gegeben, damit das Ganze in einem gewissen Rahmen funktionieren kann.

 

Diese Parameter nennen wir Naturgesetze. Wenn es keine Naturgesetze gegeben hätte, dann wäre die Erde und das Universum heute nicht in der Form vorhanden und den Menschen würde es nicht geben.


Sind wir trotz Freiheit in Gott geborgen?


Ja, aber auf geheimnisvolle Weise. 

 

Trotz der Freiheit, die Gott uns für unsere Entscheidungen gibt, führt er alles auf Wegen, die nur er kennt, seiner Vollendung entgegen. Zu keinem Zeitpunkt fällt das, was er geschaffen hat, aus seinen Händen.

 

Gott wirkt sowohl auf die grossen Ereignisse der Geschichte als auch auf die kleinen Ereignisse unseres persönlichen Lebens ein, ohne dass er deshalb unsere Freiheit beschneiden würde und wir nur Marionetten seiner ewigen Pläne wären.

 

In Gott „leben wir, bewegen wir uns und sind wir

 

(Apostelgeschichte 17,28).

 

 

Gott ist in allem, was uns in den Wechselfällen unseres Lebens entgegenkommt, auch in den schmerzlichen Ereignissen und den scheinbar sinnlosen Zufällen.

Gott will auch auf den krummen Linien unseres Lebens gerade schreiben. Was er uns wegnimmt und was er uns schenkt, worin er uns stärkt und worin er uns prüft – all das sind Fügungen und Zeichen seines Willens.

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Moralisches Übel (malum morAle)


Berufen zur Heiligkeit


Das Moralische Übel ist eigentlich schnell erklärt und in sich verständlich:

 

 

Würde nach christlicher Auffassung jeder die zehn Gebote und die erweiterte jesuanische Ethik beachten, gäbe es kein durch moralische Fehlhandlungen verursachtes Leid.

 

 

 

Was sagt die Heilige Schrift?

 

Wie er, der euch berufen hat, heilig ist, so soll auch eure ganze Lebensführung heilig sein. Denn es steht geschrieben: Seid heilig, weil ich heilig bin!

1. Petrusbrief 1,15-16

 

Das Gebot der Nächstenliebe ist uralt; es taucht schon in Levitikus 19,18 auf („Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Ich bin der HERR!“) und wird dort durch viele Einzelbestimmungen konkretisiert.

 

Als Jesus gefragt wurde, greift er die Lehre auf und verstärkt sie: „Welches Gebot ist das erste von allen?

 

Jesus antwortete:

Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft.

 

Als zweites kommt hinzu:

Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden.“ (Mk 12,28-31)

 

Jesu Radikalisierung ist an mindestens zwei Stellen besonders greifbar, so in der Bergpredigt, wo es heißt:

 

Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.

Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.“

 

(Mt 12,43-45)

 

Das zweite große Lehrstück Jesu über die Nächstenliebe ist das Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lk 10,25-37);

hier versagen die eigentlich zur Liebe Berufenen, aber ausgerechnet der samaritanische Aussenseiter erweist sich als der wahre, Gott gefallende Liebende.

 

Reicht entfaltet werden die Facetten der Liebe in 1 Kor 13 („langmütig, ... gütig, ... trägt das Böse nicht nach“, usw.).

 

 

 

Im Ganzen gilt:

 

„Wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, kann Gott nicht lieben, den er nicht sieht.“

(1 Joh 4,20)

 

(YOUCAT Nächstenliebe)


Paulus: "Ich tue nicht das Gute, das ich will"


Wir wollen alles gut machen, aber wie haben wie eine Faust im Nacken. Es ist, als würde uns jemand diktieren, das genaue Gegenteil vom Guten zu tun.



Physikalisches Übel (physicum morale)


Naturkatastrophen


Unter Naturkatastrophen verstehen wir die natürliche Entfesselung der Naturkräfte. Darunter zählen Erdbeben, Vulkanausbrüche, Wirbelstürme usw. 

Sie können dem Menschen und den Lebewesen grossen Schaden zufügen.

Daneben gibt es auch die vom Menschen beeinflussten Veränderungen durch den Klimawandel.

 

Im Grunde können wir zu diesen Schadensereignissen nicht viel sagen. Auch sie unterliegen dem Spiel der in Freiheit entlassenen Schöpfung. Wir müssen sie hinnehmen und das Gleichnis Jesu von den klugen und den törichten Jungfrauen immer vor Augen haben: Wir sollten als Christen immer für den Moment bereit sein, wenn wir vor Gottes Angesicht treten.

(Matthäus 25,1-13)


Krankheiten


Gott hat aus Liebe die Schöpfung ins Dasein gerufen.

Man kann sagen, mit dem Urknall wurde die gesamte Entwicklung des Universums und der Erde mit ihren Lebewesen in Gang gesetzt.

 

Gott hat lediglich ein paar Parameter mit auf den Weg gegeben, damit das Ganze in einem gewissen Rahmen funktionieren kann.

 

Diese Parameter nennen wir Naturgesetze. Wenn es keine Naturgesetze gegeben hätte, dann wäre die Erde und das Universum heute nicht in der Form vorhanden und den Menschen würde es nicht geben.

 

Diesen Vorgang des Urknalls mit der "Beigabe" der Naturgesetze bezeichnet man als

 

1. Ursache der Schöpfung: GOTT.



2. Ursache der Schöpfung: unzählige Einflüsse.

 

Am Anfang gab es keine Lebewesen.

Aber es gab zum Zeitpunkt des Urknalls schon alle Bausteine, die auch in unserem Körper stecken.

 

Die in der biologische Masse unseres Körpers enthaltenen Elementarteilchen existieren bereits seit 14,7 Milliarden Jahren.

 

Erst durch den ganz individuellen Bauplan, den wir auch als DNA bezeichnen, sind diese Elementarteilchen zum menschlichen Körper geworden.

Genauso ist es mit den Haaren, und mit allen anderen Zellen, die deinen Körper ausmachen.

 

Die Elementarteilchen, aus denen du gebaut bist, bestehen also seit 14,7 Milliarden Jahren und haben im Laufe dieser Zeit immer unterschiedliche Formen eingenommen. 

 

Vielleicht waren Teile davon mal in einem Baum, in einem Dinosaurier, in einem Grashalm, oder sonst einem Tier. Das Tier ist gestorben, der Baum ist eingegangen, verrottet, und wieder zu einer Pflanze geworden.

 

Ein Tier hat diese Pflanze wieder gefressen, ausgeschieden, erneut verrottet usw. Hier beginnt ein Kreislauf, der bis zu deinen Vorfahren reicht.

 

Auch deine Eltern haben pflanzliche und tierische Eiweiße gegessen und auf diese Art und Weise halten sie ihren Körper am Leben.

 

Auch du bist irgendwann im Leib deiner Mutter entstanden und herangewachsen, weil deine Mutter Nahrung zu sich genommen hat.

 

Das Einzige, was einen Menschen – biologisch gesehen – ausmacht, ist die DNA, ein unbeschreiblich kompliziertes Gebilde, wie ein grosses Computerprogramm, das, vereinfacht gesagt, jedem Molekül die Information gibt, was es jetzt in deinem Körper werden soll: Haarzelle, Leberzelle, Hautzelle, Knochenzelle usw.

 

 

Und so wird deutlich, dass die Bausteine, die deinen Körper ausmachen, schon seit dem Urknall bestehen und in diesen 14,7 Milliarden Jahren allerhand Einflussfaktoren ausgesetzt waren.

 

 

Auch jetzt noch, wenn du schon seit einigen Jahren geboren bist und auf dieser Erde lebst, sind deine Körperzellen bestimmten Einflussfaktoren ausgeliefert.

 

Denke nur an Nikotin, natürliche Strahlung, Umweltgifte usw.

 

Jeder Mensch ist unzähligen Einflussfaktoren ausgeliefert.

  

 

Und jetzt kann es passieren, dass diese Einflussfaktoren zu Fehlinformationen in den Zellen führen und ein Mensch krank wird.

 

 

Plötzlich erhält er z.B. die Diagnose: Krebs. Oder ein Mensch wird mit einer Beeinträchtigung geboren.

 

Gott wollte die Erkrankung nicht, aber sie ist durch diese Prozesse entstanden.

 

 

(vgl. Karl-Heinz Menke: Handelt Gott, wenn ich ihn bitte?)


der theologische sinn im Leid


Wenn der Mensch in Leid und Not hineingeführt wird, etwa durch äussere Umstände, Situationen, vielleicht sogar durch die Bosheit von Menschen, dann benutzt Gott es, indem er das Leid mit seinem Leiden verbindet, damit es sehr wertvoll wird, nicht nur für mich, sondern auch für die anderen.

 

Dadurch kommt ein tiefer Sinn, ein Licht in das Leiden.

 

Leiden und Tod sind (nach der heiligen Schrift) Folgen der Sünde.

 

Weil Jesus die Sünde auf sich nahm, hat er auch deren Folgen auf sich genommen.

 

Wenn ich Leid mit ihm zusammen auf mich nehme, darf ich Menschen miterlösen.

 

 

Gott hat Pläne des Heils mit mir, wofür ich ihm eine Ewigkeit dankbar sein werde – aber ich verstehe manches heute noch nicht.

 

Deswegen ist es

 

wichtig, dass ich Jesus vertraue, ihm glaube und ihn liebe.

 

 

Wenn ich in Bedrängnis bin, kann ich erfahren und bezeugen, ob ich glaube und vertraue oder nicht.

 

Deshalb führt Gott jeden von uns immer wieder an kleinere und grössere Grenzen, wo er uns gewissermassen üben lässt.

 

Dabei müssen nicht immer nur schreckliche Dinge geschehen, es genügen auch die kleinen Kreuze im Alltag.


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Glaubenszeugnis


Es gab einmal einen Mann, der hatte keine Kraft und Energie mehr. Wenn er beim Dasitzen nur schon etwas leichtes tat, schwitzte er schon. Er glaubte, er könne nie wieder arbeiten, geschweige denn, einen Vortrag halten. Als es nach längerer Zeit wieder langsam aufwärts ging und er wieder zu arbeiten begann, war er restlos begeistert und hatte grosse Freude über das neue Leben das wieder möglich war. Jedoch ohne die erlebte Grenze wüsste er nicht, wie beglückend es ist, wieder Energie zu haben und wieder am Leben teilnehmen zu können.


Auf Jesus vertrauen!


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Im Psalm 37 heisst es:

 

Befiehl dem Herrn deinen Weg und vertraue ihm, er wird es fügen!

Psalm 37,5

 

Auch in der Stunde schweren Leids ist es wichtig, am Herrn Jesus festzuhalten und ihm den Weg anzubefehlen.

 

Auch auf dem Wasser offenbarte sich Jesus als Retter und Sohn Gottes:

 

 

Als ihn die Jünger über den See kommen sahen, erschraken sie, weil sie meinten, es sei ein Gespenst, und sie schrien vor Angst. Doch sogleich sprach Jesus zu ihnen und sagte: Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht! Petrus erwiderte ihm und sagte: Herr, wenn du es bist, so befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme! Jesus sagte: Komm! Da stieg Petrus aus dem Boot und kam über das Wasser zu Jesus. Als er aber den heftigen Wind bemerkte, bekam er Angst. Und als er begann unterzugehen, schrie er: Herr, rette mich! Jesus streckte sofort die Hand aus, ergriff ihn und sagte zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?

 

Mt 14, 26-31

 

Er ermutigt uns, ihm stets zu vertrauen und uns nicht zu fürchten, selbst wenn wir grosse Ängste haben. Er wird am Ende alles zum Guten führen. Selbst der Tod auf Erden spielt für ihn keine Rolle, denn das Leben geht für die weiter, die an ihn glauben!

 

Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das?

 

 

Johannes 11,25-26

 


die Welt wird vollendet werden!


Am Ende der Zeiten wird Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde erschaffen.

 

Das Böse wird keine Macht und keine Anziehungskraft mehr haben. Die Erlösten werden Gott von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen – als Freunde.

 

Ihre Sehnsucht nach Frieden und Gerechtigkeit wird erfüllt sein.

Gott zu schauen wird ihre Seligkeit sein.

Der Dreifaltige Gott wird unter ihnen wohnen und alle Tränen von ihren Augen abwischen: der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal.

 

(YOUCAT 164)



19.02.2023 / Pfr. Stephan Schonhardt