die geburt Jesu Christi

Im ersten Lehrbrief haben wir uns mit der Entstehung des Universums befasst und festgestellt, dass das Leben auf der Erde zu komplex ist, um zufällig entstanden zu sein.

Es muss also ein höheres Wesen (Gott) geben, das den Menschen erschaffen hat. Es muss von jeher etwas geben, das vor dem Urknall war. Denn es ist nicht möglich, dass aus NICHTS etwas werden kann. Wenn Gott also den Menschen mit seiner Kommunikations- und Denkfähigkeit erschafft, muss er mit dem Menschen auch in Kontakt treten.

 

Kann uns jemand sagen, wie Gott ist?

Die Menschheit rätselt seit tausenden von Jahren, wie Gott ist und wie man sich ihn denken kann. Doch der Mensch kann diese Rätsel nicht lösen.

Gott ist, so scheint es, der unauffindbare Unbekannte.

Der Mensch ist in seiner Existenz quasi wie in einer Kugel eingesperrt und hat keine Ahnung, was sich ausserhalb davon befindet.  Es muss also jemand von aussen hereinkommen und ihm seine Fragen beantworten. Gibt es auf der Erde so einen Menschen?

Wir sind Fremdlinge auf der Erde. Das Leben ist uns in die Hände gegeben, ohne dass wir wissen, woher und wozu. Wir wissen nicht, warum es im Weltraum den kleinen Planeten Erde gibt. Wir wissen nicht ob das Weltall ein Ende hat. Wir wissen nicht, wohin wir nach dem Tod kommen. Wir wissen nicht, warum sich die Menschen gegenseitig bekriegen, warum wir einander hassen, warum wir über unser Leben und unseren Tod nicht verfügen können. Wir wissen nichts um die Zukunft der Erde und des Universums, nichts um unsere eigene Zukunft. Wir befinden uns im Weltraum in einer Art Gefängnis. Unser Leben gleicht einer Schablone. Eine Generation vermittelt der anderen ihre Art zu leben, doch niemand weiss, was richtig ist. Alle sind wir nur Menschen.

 

Doch in uns gibt es eine starke Sehnsucht nach dem Sinn des Lebens, und den Ruf nach einem Erlöser. Kann uns jemand alle Fragen beantworten? Gibt es jemand der nicht teilhat an unserer menschlichen Begrenztheit, der von aussen zu uns kommt – in diese Weltkugel – und uns Antwort gibt?

 

Es gibt nur eine einzige solche Person in der MenschheitsgeschichteJesus aus Nazareth. Wer war er?

 

Jesus ist der Name eines Juden, mit dessen Geburt unsere Zeitrechnung beginnt. Mit ihm begann eine neue Ära in der Geschichte der Menschheit. Er ist der Mittelpunkt dieser Geschichte, die durch ihn in zwei Epochen geteilt ist. Schon diese Tatsache allein weist auf das Aussergewöhnliche seiner Person hin.

 

Was bedeutet der Name „Jesus“?

Der Name Jesus bedeutet Erlöser (Gott rettet), und Christus heisst Gesalbter.

Vom Erlöser erwarteten die Juden die Befreiung ihres Volkes und der ganzen Welt aus Sklaverei, Ungerechtigkeit und Schuld. Er musste gleichzeitig König, Prophet und Priester sein. Als König sollte er herrschen, als Prophet dem Volk das Wort Gottes mitteilen und es lehren, Gottes Wege zu gehen. Als Priester konnte er Gott Opfer darbringen und in seinem Namen den Menschen die Sünden vergeben.

 

Ist die Person „Jesus“ historisch greifbar?

Jesus ist historisch greifbar. Ihn bezeugen nicht nur die Kirche und die Evangelien, sondern auch jüdische, griechische und römische Schriftsteller und Historiker.

 

So schreibt der römische Geschichtsschreiber Tacitus in seinen „Annalen“, die etwa 50 Jahre nach Jesus niedergeschrieben wurden, über die Christen: „ihr Name stammt von Christus, der zurzeit des Tiberius unter dem Prokurator Pontius Pilatus hingerichtet wurde.“ Aus dieser Zeit stammt auch die „Geschichte der Juden“ des jüdischen Historikers Josephus Flavius. Er schreibt: „zurzeit des Pilatus lebte ebenfalls Jesus, ein weiser Mensch, sofern man ihn als Menschen bezeichnen kann, denn er hat als Führer des Volkes Wundertaten vollbracht, die in echter Freude aufgenommen wurden. Er war Christus“.

 

Jesus ist der Sohn Gottes

Jesus ist aber nicht nur Mensch, sondern auch der Sohn Gottes.

Jesus ist keine zufällige Erscheinung. Sein Kommen wurde im Voraus angekündigt. Römische, griechische und auch fernöstliche Schreiber kündigten ihn an. Vergil zum Beispiel spricht von einer Frau, die einem Kind zulächelt. Dieses werde der König des eisernen Zeitalters sein. Cicero kommentiert die Prophezeiungen der Sibylle. Er schreibt, die Schuld werde nicht von der Welt genommen, ehe ein König kommt, den alle anerkennen müssen. Tacitus schreibt, dass alle Völker der Welt von der Vorrangstellung der östlichen Region überzeugt waren und dass aus dem jüdischen Volk der Lehrer und Gesetzgeber der Welt hervorkommen würde. Sueton schreibt, es gebe seit alters her die Überzeugung, dass gemäss eindeutiger Prophezeiungen den Juden eine Vormachtstellung zukomme. Aischylos schreibt in seinem Drama „der gefesselte Prometheus‘, dass der Fluch von der Welt nicht früher genommen werde, als Gott selbst komme, auf dessen Haupt die Krone des Leidens gedrückt würde, denn er würde unsere Sünden auf sich nehmen.

Sokrates und Platon sprachen von einem Weisen, der bald kommen sollte. In den Annalen des chinesischen Kaiserhauses wird vermerkt, dass sich ein ungewöhnliches Licht gezeigt habe. Die Weisen hätten auf Anordnung des Kaisers Bücher zum Vorschein gebracht, in denen erklärt war, dass das besagte Wunder einen grossen Heiligen im Westen ankündige, dessen Religion auch in ihrem Land übernommen werden müsse.

In Erzählungen, Mythen, Romanen und Dramen lebt die Hoffnung der Menschen, ein hochgestellter junger Mann werde trotz einer scheinbaren Niederlage den endgültigen Sieg erringen. Diese Hoffnung ist unzerstörbar. Sie muss eine reale Wurzel haben.

 

Besonders konkret sprechen die alttestamentarischen Schriften über die Ankunft des Messias. So zum Beispiel die Psalmen 22 und 69. Auch der Prophet Jesaja (740 – 701 vor Christus) schreibt von einer Jungfrau, die den Immanuel (d.h.: „Gott mit uns“) gebären werde: Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau hat empfangen, sie gebiert einen Sohn und wird ihm den Namen Immanuel geben. (Vergl. Jes 7,14).

 

Er spricht auch im Detail über das Leiden und den Tod Jesu (vgl. Jes 53). Der Prophet Jeremias kündet die Zeit der messianischen Ankunft an (Vergl. Jer 23,5).

 

Der Prophet Daniel präzisiert noch genauer die Zeit und den Ort der Erscheinung des Messias: „Nun begreif und versteh: Von der Verkündigung des Wortes über die Rückführung des Volkes und den Wiederaufbau Jerusalems bis zur Ankunft eines Gesalbten, eines Fürsten, sind es sieben Wochen; und zweiundsechzig Wochen lang baut man die Stadt wieder auf mit ihren Plätzen und Gräben, obwohl es eine bedrängte Zeit sein wird. Nach den zweiundsechzig Wochen wird ein Gesalbter umgebracht, aber ohne Richterspruch.“ (Vergl. Dan 9,25-26a).

 

Auch Sacharja kündigt den Messias an (Vergl. Sach 9,9-10). Ebenso Maleachi (Mal 3,1-5) und andere Propheten.

 

Jesus beruft sich auf diese Prophezeiungen, ebenso die Schreiber der Evangelien.

 

Jedes Detail der Prophezeiung erfüllte sich im Leben Jesu. Ist das ein Zufall?

 

Johannes der Täufer stellt dem Volk Jesus als Messias vor. Jesus sagt von sich selbstbewusst und nüchtern, der erwartete Messias, der Menschensohn und der Sohn Gottes zu sein. Mit Leichtigkeit tut er Wunder um Wunder. Er aber bleibt nüchtern und weise, und man kann seine Vernunft, seine Heiligkeit und Erhabenheit deutlich an ihm erkennen. Er selbst ist Heil, und er heilt auch die anderen. Auch seine Wunder sind einzigartig. Als Beweis für die Wahrheit seiner Worte gibt er sein Leben hin und er steht von den Toten auf. Er wird nicht nur lebendig wie Lazarus, sondern überwindet den Tod und verleiht dem Leib und der Seele Unsterblichkeit.

Weder die Begründer diverser Religionen und Ideologien noch Wissenschaftler und Philosophen, noch andere grosse Persönlichkeiten dieser Welt konnten solches behaupten oder tun wie er. Niemand wagte es, von sich zu behaupten, er sei der Sohn Gottes, ausser eben Jesus Christus.

Jesus versprach, dass er uns nicht allein lassen würde:

„Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich bleibe in ihm.“
 Er gab uns die heilige Kommunion. „Das ist mein Leib, der für Euch hingegeben wird, das ist mein Blut, das für Euch vergossen wird, zur Vergebung der Sünden.“

 

Jesus hat uns gezeigt, wie man leben soll:

       Gott lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft,

       sich selbst lieben und annehmen, wie man ist,

       seinen Nächsten lieben.

 

 

Gab es den Stern von Bethlehem?

Mit dem Entstehen der modernen Astronomie, die ja von gläubigen Christen entwickelt wurde, ist auch die Frage nach dem Stern von Bethlehem neu gestellt worden.

 

Johannes Kepler (gestorben 1630) hat eine Lösung vorgelegt, die im Wesentlichen auch von heutigen Astronomen wieder vorgetragen wird. Er berechnete, dass im Jahr 7 auf 6 v. Chr., das heute für das wahrscheinliche Geburtsjahr Jesu gehalten wird, eine Verbindung der Planeten Jupiter, Saturn und Mars stattgefunden hat.

 

Der Planet Jupiter stand damals für den babylonischen Hauptgott Marduk, der höchsten babylonischen Gottheit. Saturn galt als kosmischer Repräsentant des Volkes der Juden. Aus der Planetenbegegnung schlossen die babylonischen Sterndeuter auf ein universalbedeutsames Ereignis, auf die Geburt eines heilbringenden Herrschers im Land der Juden.

 

Absolut gesichert ist die Tatsache, dass die Planeten Jupiter und Saturn im Zeichen der Fische 7-6 v. Chr. übergross zu sehen waren.

 

Sie konnten die Astronomen des babylonisch-persischen Kulturraums auf jeden Fall auf das Judenland, auf einen „König der Juden“ verweisen.

 

Dass unsere heutige Zeitrechnung quasi um 6-7 Jahre verschoben ist, hat keine Bedeutung, weil unsere Zeitrechnung erst viel später von dem Mönch Dionysius (gestorben 540 n. Chr.) eingeteilt wurde und willkürlich ist. Auch die in den Evangelien beschriebene Volkszählung des Kaiser Augustus stimmt mit diesem Datum überein.

 

 

Der Mönch Dionysius hat sich „verrechnet“. Nicht im Jahr NULL wurde Jesus geboren, sondern im Jahr 7-6 v.Chr.

 

Die Volkszählung startete mit einem ersten Durchlauf bereits im Jahr 9 vor Christus, als Quirinius Statthalter war. Der zweite Durchlauf, als es um die „Betreibungen“ ging, startete ab dem Jahr 6 v. Chr.

Damals ging alles viel langsamer, da es keine technischen Kommunikationsmittel und keine schnellen Reisemöglichkeiten gab.

 

König Herodes starb 4 v. Chr. Er lebte noch, als Jesus in Bethlehem geboren wurde.