Gegendarstellung zum Artikel der Nidwaldner Zeitung vom 05.04.2023

Gegendarstellung zum Artikel vom 05.04.2024, „Streit in Hergiswil eskaliert“

 

Im Artikel „Streit in Hergiswil eskaliert“, veröffentlicht am 05.04.2024, wurde von Daniel Sarbach behauptet, dass „ein psychologisch ausgebildeter Berater der Katholischen Kirche Hergiswil“ die „dunkle Triade“ in Bezug auf meine Person erwähnt habe.

Ich, Stephan Schonhardt, nehme hiermit die Gelegenheit wahr, eine Gegendarstellung zu dieser Behauptung zu veröffentlichen, da sie mehrere faktische Ungenauigkeiten enthält und mein Ansehen sowie meine berufliche Integrität beschädigt.

 

Erstens stelle ich klar, dass mir keinerlei Gespräche oder Interaktionen mit einem solchen Berater bekannt sind.

Es ist mir ein Rätsel, wie eine solche Aussage ohne jegliche Beweise oder die Nennung eines Namens gemacht werden konnte. Ein fachlich ausgebildeter und ethisch handelnder psychologischer Berater würde sich hüten, unbegründete oder voreingenommene Aussagen über einen Dritten zu treffen, insbesondere in einer so schwerwiegenden Angelegenheit.

Eine solche Handlung würde nicht nur dem beruflichen Ethos widersprechen, sondern auch eine ernsthafte Verletzung der beruflichen Pflichten darstellen.

 

Zweitens betone ich, dass der Kirchenrat der Katholischen Kirche Hergiswil zu keinem Zeitpunkt einen derartigen Berater für mich engagiert oder bezahlt hat.

 

Jede Ausbildung als Priesterkandidat umfasst regelmässige psychologische Gespräche, die Teil der Standardausbildung für Kandidaten sind.

 

In meiner Priesterausbildung habe ich erfolgreich in verschiedenen Pfarreien gearbeitet, ausgezeichnete Zeugnisse erhalten und wurde aufgrund meiner integren Persönlichkeit, meines Glaubens, meiner Qualifikationen und meines Engagements zum Priester geweiht.


Persönliche Stellungnahme zur Strafanzeige gegen Sarbach

Geschätzte Gemeindemitglieder von Hergiswil

 

Als Pfarrer unserer Gemeinde Hl. Nikolaus habe ich immer das Wohl unserer Gemeinschaft, sowie die Verbreitung der christlichen Botschaft der Liebe, des Friedens und der Versöhnung im Fokus. Es liegt mir am Herzen, dass unsere Pfarrei ein Ort des Glaubens, der Hoffnung und der gegenseitigen Unterstützung ist. Eine Aufgabe, die mich sehr erfüllt.

 

In den letzten Monaten hat sich die Pfarrei jedoch Herausforderungen stellen müssen, die sowohl persönliche Beziehungen als auch unseren gemeinschaftlichen Geist belastet haben. Zwischen dem amtierenden Kirchenratspräsidenten, den weiteren Kirchenratsmitgliedern und mir sind Konflikte entstanden, die nicht nur die Zusammenarbeit erschwert, sondern auch die Harmonie innerhalb unserer Gemeinde beeinträchtigt haben. Der Kirchenratspräsident hatte dem übrigen Kirchenrat bereits im Frühjahr 2023 wörtlich den «Krieg» erklärt.

 

Trotz wiederholter Bemühungen, durch direkte Gespräche im Geiste der christlichen Lehre - auch unter Einbezug des damaligen Generalvikars Camenzind - eine Lösung zu finden, wurde von mir und beigezogenen Fachleuchten festgestellt, dass die Handlungen des Kirchenratspräsidenten den Boden strafrechtlicher Relevanz betreten haben. Selbst wenn die Faktenlage eindeutig ist, gilt bis zum Urteil die Unschuldsvermutung. Diese Entwicklung hat mich schweren Herzens dazu veranlasst, rechtliche Schritte in Form einer Strafanzeige einzuleiten. Diese Vorgehensweise wurde nicht aus Vergeltung unternommen, sondern aus der Notwendigkeit heraus, die Integrität unserer Gemeinde sowie meine menschliche und dienstliche Würde zu schützen.

 

Als Pfarrer respektiere ich das duale System unseres Landes und halte mich von politischen Auseinandersetzungen fern. So insbesondere vom aktuellen Wahlkampf für den neuen Kirchenrat - um die Einheit unserer Gemeinde zu wahren und den Fokus auf unsere spirituellen Aufgaben zu legen.

Die aktuell öffentlich einsehbaren Informationen über die Strafanzeige wurden nicht durch mich in Zirkulation gebracht. Es ist jedoch meine Überzeugung, dass die Wahrheit, wie es in Lukas 8,17 gesagt wird, ans Licht, zu unseren Gemeindemitgliedern, gelangen muss: „Denn es gibt nichts Verborgenes, das nicht offenbar wird, und nichts Geheimes, das nicht bekannt wird und an den Tag kommt.“ Es ist meine Hoffnung, dass durch ein richterliches Urteil der Weg zur Heilung und zur Wiederherstellung des Friedens in unserer Gemeinde geebnet wird.

 

Ich bitte Sie um Verständnis und Ihre Gebete in dieser herausfordernden Zeit. Möge uns der Geist der Weisheit, der Versöhnung und der Liebe leiten, während wir gemeinsam auf einen Weg der Heilung zustreben. Ich vertraue darauf, dass unsere Pfarrei gestärkt aus dieser Prüfung hervorgehen wird - vereint in unserem Glauben und der gemeinsamen Mission.

 

In christlicher Verbundenheit

 

 

Stephan Schonhardt, 
Pfarrer von Hl. Nikolaus, Hergiswil