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2.225 Missbrauchsopfer in evangelischer Kirche Deutschland


Eine neue Studie untersucht erstmals sexuellen Missbrauch in der evangelischen Kirche in Deutschland. Die Ergebnisse zeigen, dass die Anzahl der Opfer und der mutmaßlichen Täter deutlich höher ist als bisher angenommen. Mindestens 1259 Beschuldigte wurden dokumentiert, die mindestens 2225 Menschen missbraucht haben. Etwa 64,7 Prozent der Opfer sind männlich und 35,3 Prozent weiblich.

 

 

Die Evangelische Kirche war bisher von etwa 900 Missbrauchsopfern ausgegangen. Die Studie wurde von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) initiiert und mit 3,6 Millionen Euro finanziert. Die amtierende Ratsvorsitzende der EKD, Kirsten Fehrs, entschuldigte sich für das Versagen der Institution und zeigte sich von den Ergebnissen der Studie "zutiefst erschüttert". Betroffene können Entschädigungsanträge stellen, die sich an Schmerzensgeldzahlungen orientieren. Bis Ende 2022 wurden 858 solcher Anträge gemeldet.

 

Die Erkenntnisse unterstreichen deutlich, dass nicht der Zölibat in der katholischen Kirche, sondern vielmehr die Persönlichkeitsstruktur der Täter für die Missbrauchsfälle dort verantwortlich ist, denn in der evangelischen Kirche gibt es den Zölibat nicht.