Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit 27.04.2025

Der Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit ist ein bedeutender Tag im liturgischen Kalender der katholischen Kirche. Er wird am zweiten Sonntag der Osterzeit (früher: Weißer Sonntag) gefeiert und wurde am 30. April 2000 vom Heiligen Papst Johannes Paul II. als offizielles Fest der Kirche eingeführt. Die Feier basiert auf den mystischen Offenbarungen der Heiligen Maria Faustyna Kowalska, einer polnischen Nonne, der Jesus mehrfach erschien.

Papst Johannes Paul II. betonte bei der Einführung des Festes, dass an diesem Tag „die Botschaft des Wortes Gottes in ihrer Gesamtheit“ besonders als Weg der Barmherzigkeit verstanden werden soll: als Wiederherstellung der Beziehung jedes Einzelnen zu Gott und als neue Form brüderlicher Solidarität unter den Menschen.

 


Die Botschaft der Heiligen Faustyna Kowalska

Die Heilige Faustyna (1905–1938) wurde von Jesus beauftragt, die Göttliche Barmherzigkeit in besonderer Weise zu verkünden. In ihren Tagebüchern schrieb sie auf, dass Jesus sich wünschte, der erste Sonntag nach Ostern solle als Fest seiner Barmherzigkeit gefeiert werden. Jesus versprach, an diesem Tag besonders viele Gnaden auszuschütten – vor allem an Sünder.


Die Bedeutung des Barmherzigkeitssonntags

Die zentralen Punkte, wie sie von Jesus an Faustyna übermittelt wurden:

  • Einsetzung des Festes: Als Zufluchts- und Trosttag für alle Seelen – besonders für Sünder.
  • Gnadengaben: Wer an diesem Tag beichtet und die Kommunion empfängt, erhält vollkommenen Nachlass von Schuld und Strafen. Diese Gnade ist einzigartig, da sie sowohl die Schuld der Sünde als auch die zeitlichen Sündenstrafen tilgt – vergleichbar mit einer zweiten Taufe.
  • Zweck und Versprechen: Das Fest ist ein Geschenk Jesu an die ganze Welt und Ausdruck seiner unermesslichen Liebe und Barmherzigkeit.

Vorbereitung durch die Novene zur Göttlichen Barmherzigkeit

Zur Vorbereitung auf dieses Fest empfiehlt Jesus die Feier einer neuntägigen Novene, beginnend am Karfreitag.

Während dieser Zeit beten die Gläubigen täglich den Barmherzigkeitsrosenkranz sowie spezielle Gebete für bestimmte Gruppen von Menschen.

Inhalte der einzelnen Tage:

  1. Alle Menschen, besonders die Sünder
  2. Die Priester und Ordensleute
  3. Alle frommen und treuen Seelen
  4. Die Nichtgläubigen und diejenigen, die Jesus noch nicht kennen
  5. Die Seelen der von Jesus getrennten Christen
  6. Die demütigen und sanftmütigen Seelen sowie die Kinder
  7. Die Seelen, die die Barmherzigkeit Gottes besonders verehren
  8. Die Seelen im Fegefeuer
  9. Die lauen Seelen

Diese geistliche Übung lädt dazu ein, sich innerlich zu öffnen und mit dem Herzen Gottes zu verbinden – in der Hoffnung auf tiefere Erneuerung.

 

Novene zum Download

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Aussergewöhnliche und einzigartige Gnade am Barmherzigkeitssonntag

An diesem Tag besteht die einmalige Möglichkeit, einen vollkommenen Ablass zu empfangen – mehr noch: die Herstellung der vollkommenen Taufgnade.

Bedingungen für den vollkommenen Ablass:

  • Beichte: kurz vor oder nach dem Festtag
  • Empfang der Heiligen Kommunion
  • Gebet zur Göttlichen Barmherzigkeit (z. B. Barmherzigkeitsrosenkranz)
  • Freisein von jeder Anhänglichkeit an Sünde, auch an lässliche

Der Nachlass von Schuld und Strafen, der am Barmherzigkeitssonntag gewährt wird, wird als eine außergewöhnliche und einzigartige Gnade betrachtet. Es gibt dabei einen wichtigen Unterschied zwischen einem „gewöhnlichen“ vollkommenen Ablass und dieser besonderen Gnade am Fest der Barmherzigkeit:

 

  • Gewöhnlicher vollkommener Ablass: Hierbei wird die zeitliche Sündenstrafe erlassen, die sich aus begangenen, bereits vergebenen Sünden ergibt. Das bedeutet, die Strafen, die man in diesem Leben oder im Fegefeuer für diese Sünden abtragen müsste, werden vollständig erlassen. Die Sündenschuld selbst ist jedoch durch das Sakrament der Beichte bereits vergeben.
  • Gnade des Barmherzigkeitssonntags: Papst Johannes Paul II. hat diese besondere Gnade in Bezug auf das Fest der Barmherzigkeit hervorgehoben. Neben der Erlassung der zeitlichen Strafen wird hier auch eine völlige Reinigung der Sündenschuld betont. Es ist, als würde die Seele vollständig „neu gemacht“ – sie kehrt in einen Zustand zurück, der ihrer Taufunschuld gleicht. Diese Gnade ist also eine tiefere Form der geistlichen Reinigung und Erneuerung.

 

Um diese Gnade zu empfangen, sind die gleichen Bedingungen wie beim vollkommenen Ablass erforderlich (Beichte, Kommunion, Gebet für die Anliegen des Papstes) – aber entscheidend ist vor allem das Vertrauen in die unendliche Barmherzigkeit Gottes und das Bemühen, Barmherzigkeit in den eigenen Gedanken, Worten und Taten zu leben.

Diese besondere Gnade verdeutlicht, wie zentral die göttliche Barmherzigkeit für den christlichen Glauben ist. Es ist ein Moment, in dem Gott die Menschen einlädt, nicht nur seine Vergebung zu empfangen, sondern auch sein erbarmendes Herz kennenzulernen.

 


Feier vor Ort – 2025

Samstag, 26.04.2025

🕒 15:00 Uhr: Beichtgelegenheit in der Pfarrkirche (Beichtstuhl)

 

Sonntag, 27.04.2025

🕙 10:00 Uhr: Feier der Heiligen Messe zum Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit

🕒 15:00 Uhr: Andacht zur Stunde der Barmherzigkeit

 


Der Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit ist ein Geschenk des Himmels für die ganze Welt. Er lädt ein zu einer tiefen spirituellen Erneuerung, zur Versöhnung mit Gott und zur Erfahrung einer unermesslichen Gnade. Durch die Novene und die Teilnahme an den Sakramenten können Gläubige diese Barmherzigkeit ganz konkret erfahren – mit der Aussicht auf Vergebung, inneren Frieden und einen Neuanfang im Licht Gottes.