Die Kirche steht vor einer entscheidenden Herausforderung: Junge Menschen kehren ihr zunehmend den Rücken, nicht aus Ablehnung, sondern oft aus schlichter Unkenntnis. Doch wo klassische Wege versagen, eröffnen digitale Plattformen neue Möglichkeiten der Glaubensvermittlung.
Social Media – der neue Ort der Begegnung
Die Zahlen aus Frankreich sprechen eine deutliche Sprache: Über 17.800 Menschen haben sich in der Osternacht 2025 taufen lassen – ein eindrucksvolles Zeichen, dass der Glaube auch in einer säkularen Gesellschaft lebendig bleiben kann. Besonders bemerkenswert: Junge Erwachsene machen einen großen Teil der Katechumenen aus, viele ohne vorherige religiöse Prägung.
Diese Entwicklung zeigt: Menschen suchen nach Sinn, nach Antworten und nach einer spirituellen Heimat. Doch statt klassischer Wege führt sie ihr erster Zugang oft über soziale Medien – Plattformen wie YouTube, Instagram oder TikTok spielen eine entscheidende Rolle. Über 80 Prozent der jungen Katechumenen in Frankreich folgen christlichen Influencern, und viele geben an, durch diese digitalen Kanäle erstmals mit dem Glauben in Kontakt gekommen zu sein.
Die Kirche muss dorthin, wo die Menschen sind
Angesichts dieser Realität wird deutlich: Die digitale Präsenz der Kirche ist nicht bloß ein ergänzendes Angebot, sondern ein essenzieller Bestandteil der Evangelisierung. Wer junge Menschen erreichen will, muss die Möglichkeiten moderner Kommunikation ausschöpfen.
Gerade erste Initiativen zeigen vielversprechende Erfolge: Auch wenn die ersten produzierten Filme noch keinen theologischen Tiefgang haben, verzeichnen sie bereits hohe Zugriffszahlen. Das zeigt, dass das Interesse vorhanden ist – es bedarf nur der richtigen Ansprache.
Radio Maria und digitale Glaubensvermittlung
Angespornt von diesen positiven Entwicklungen soll nun ein verstärkter Fokus auf die digitale Glaubensvermittlung gelegt werden – auch über klassische Medien wie Radio Maria. Die Kombination aus persönlichen Begleitangeboten und digitaler Präsenz könnte einen nachhaltigen Effekt auf die Glaubensentwicklung vieler junger Menschen haben.
Fazit: Ein neuer Weg für die Kirche
Die Kirche muss sich den Herausforderungen der Zeit stellen – und das bedeutet, neue Kommunikationswege aktiv zu nutzen. Die hohe Anzahl der Taufen in Frankreich zeigt, dass digitale Evangelisierung Früchte trägt. Jetzt liegt es an uns, diesen Weg konsequent weiterzugehen, um den Glauben lebendig zu halten und eine neue Generation von Christen zu begleiten.
Seit Februar 2021 bin ich Pfarrer in der Pfarrei Hergiswil am See, Nidwalden (NW).
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